Lean Management - Definition, Grundsätze und Methoden
Was ist Lean Management?
Lean Management ist eine Unternehmensphilosophie, die eine schlanke Organisation in
allen Unternehmensbereichen vorsieht. Im Fokus steht die Konzentration auf die
wesentlichen Elemente. Eine Optimierung der einzelnen Prozesse soll insbesondere
dadurch erzielt werden, dass die Führung eines Unternehmens eine höheren
Kundenorientierung und eine Reduzierung der Kosten vorgibt.
Mit Unterstützung verschiedener Denkansätze, Methoden und Verfahren sollen alle
innerbetrieblichen Prozesse so organisiert werden, dass sowohl der Kundenorientierung
als auch der Kostenreduzierung Rechnung getragen wird. Dies gilt für die
Unternehmensführung ebenso wie für den Einkauf, die Produktion oder den Vertrieb. In
jedem Bereich sollen Prozesse dadurch optimiert werden, dass weder Zeit noch finanzielle
Mittel verschwendet werden.
Werden die Prinzipen des Lean Managements erfolgreich umgesetzt, kann ein
Unternehmen z.B. die folgenden Problemfelder lösen:
Welche Ziele verfolgt das Lean Management?
Lean Management hat zum Hauptziel die Harmonisierung aller innerbetrieblichen Abläufe.
Von der Unternehmensleitung bis zum Absatz der Produkte sollen alle Prozesse
aufeinander abgestimmt werden. Dies spart dem Unternehmen nicht nur Zeit, sondern
auch Kosten. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen auch die gesamte
Unternehmensbelegschaft in die Umsetzung einer schlanken Organisation eingebunden
werden.
Mit dem Erreichen des Hauptziels kann ein Unternehmen drei weitere Effekte umsetzen.
Das Unternehmen steigert die Wettbewerbsfähigkeit. Die Kunden sind zufriedener und
fragen die Produkte vermehrt nach. Dadurch kann ein höherer Unternehmensumsatz
generiert werden
Grundsätze eines erfolgreichen Lean Managements
Um das Lean Management erfolgreich in einem Unternehmen einzuführen, müssen die
folgenden Grundsätze beachtet werden:
Beschreibung des Produktes aus Kundensicht. Was muss verbessert werden, damit die
Kundenzufriedenheit steigt?
Wie kann der gesamte Produktionsprozess effizienter gestaltet werden? Wie sollte die
Auftragsannahme aussehen? Welche Faktoren können im Logistikbereich beeinflusst
werden?
Die Produktion richtet sich nach der Nachfrage. Auf diese Weise werden
Überproduktionen und ein zu hoher Output vermieden.
Ein Lean-Management-Prozess hat kein Ende. Auch wenn die Perfektion nie erreicht wird,
sollte jeder im Unternehmen immer danach streben.
Lean Management - Methode
Damit die Grundprinzipen im Lean Management ausreichend beachtet werden, erfolgt die Umstrukturierung einer schlanken Organisation mit den folgenden Methoden:
Wertstromanalyse
Der Wertstromanalyse soll eine Verbesserung der Unternehmensbereiche Produktion und
Dienstleistung erzielen. Alle Aktivitäten, die den Produktionsprozess direkt betreffen
werden in die Analyse einbezogen. In gleicher Weise werden die an dem
Produktionsprozess beteiligten Mitarbeiter in den Optimierungsprozess einbezogen.
Zu Beginn der Analyse wird der Istzustand unter den Aspekten des Materialflusses und
des Informationsflusses ermittelt. In einem weiteren Schritt wird nach Möglichkeiten zur
Prozessoptimierung gesucht. Dies kann z.B. eine Neuorganisation des gesamten
Produktionsprozesses sein oder nur einen Teil betreffen. Hapert es z.B. an zu langen
Durchlaufzeiten, müssen verschiedene Verkürzungsmöglichkeiten überprüft werden.
Lean Six Sigma
Lean Six Sigma ist die Verbindung der beiden Managementmethoden Lean Management
und Six Sigma. Das Ziel einer schlankeren Organisation in allen Unternehmensbereichen
wird mit dem Streben verbunden, die während eines Produktionsprozesses entstehenden
Fehler zu vermeiden. Der Denkansatz geht dahin, dass eine geringere Fehlerquote den
gesamten Ablauf eines Produktionsprozesses optimieren kann.
Führt ein Unternehmen als Lean Management das Lean Six Sigma kann es von den
folgenden Vorteilen profitieren:
Die Kundenzufriedenheit steigt, weil die Produktqualität trotz steigender Geschwindigkeit
steigt.
Teamwork wirkt sich positiv auf die Mitarbeiter aus. Hierdurch verbessert sich die
Leistungsbereitschaft der Belegschaft.
Durch die Prozessoptimierung lassen sich Lohn- und Produktionskosten senken.
Total Quality Management
Total Quality Management (TQM) bedeutet, dass die
Produktqualität als oberstes Unternehmensziel absolute Priorität hat. Dieser Grundsatz
zieht sich durch alle Unternehmensebenen.
TQM bedeutet nicht nur dass die Geschäftsführung strategische Entscheidungen ausgibt,
sondern auch, dass die Führungskräfte unterer Ebenen sich permanent weiterentwickeln.
Dies betrifft z.B. den Werkstattleiter oder den Verantwortlichen der Verkaufsabteilung.
Damit die Mitarbeiter ihre Leistungen abrufen können, fordert das TQM, ein Arbeitsumfeld,
in dem ein selbstständiges, eigenverantwortliches Handeln möglich ist.
Ein weiterer Grundsatz des TQM sieht eine strikte Kundenorientierung vor. Der Kunde gibt
vor, was Produktqualität bedeutet. Wie diese umgesetzt wird, muss das Unternehmen
entscheiden. Ziel ist es, durch eine bessere Kundenzufriedenheit eine höhere Nachfrage
zu genieren.
TQM bedeutet auch eine Verbesserung der
Lieferantenbeziehungen, dadurch, dass Lieferwege verkürzt und Materiallieferungen
verbessert werden.
Durch eine permanente Verbesserung der einzelnen Prozesse führt das TQM zu einem
besseren wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.
Lean Management - Anwendungsbereiche
Lean Management kann in allen Unternehmensbereichen eingesetzt werden. Dies sind z.B.:
Die Unternehmensverwaltung
Lean Management in den Büros eines Unternehmens bedeutet insbesondere Lean Administration. Durch die straffere Organisation werden Schnittstellenprobleme und der Verlust von Informationen eingegrenzt. Eine bessere Kommunikation soll dazu führen, dass durch Rückfragen zu viel Zeit verschwendet wird. Zur Umsetzung setzt die Lean Administration auf eine bessere Organisation der Mitarbeiter. Hierzu gehört eine strikte Ordnung in den täglichen Arbeitsablauf.
Der Produktionsprozess
Lean Management im Produktionsprozess bedeutet die Eliminierung von Störfaktoren. Durch mehr Effizienz in den einzelnen Arbeitsabläufen soll die Rentabilität des gesamten Unternehmens gesteigert werden. Dies ist z.B. durch Umstellung auf eine Just-in-time Produktion möglich. Dies bedeutet, dass das benötigte Material erst dann im Unternehmen zur Verfügung steht, wenn es tatsächlich im Produktionsprozess benötigt wird. Durch die kürzeren Durchlaufzeiten lassen sich auch die Lagerkosten senken. Bei einer strengen Umsetzung der Just-in-time Produktion lässt dich die Kapitalbindung auf dem Lager praktisch vollkommen beseitigen.
Im Logistikbereich
Lean Management im Logistikbereich verhindert kostenintensive Zeitverzögerungen. Ist die Ware schneller beim Kunden lässt sich zudem dessen Zufriedenheit steigern. Ein positiver Effekt, der sich wiederum auf den Umsatz auswirkt.
Lean Management - Unternehmensvorteile und Unternehmensnachteile
Die Einführung von Lean Management kann für ein Unternehmen mit den folgenden
Vorteilen verbunden sein:
Die Produktqualität wird verbessert.
Alle Arbeitsschritte werden an dem Bedarf ausgerichtet.
Eine verbesserte Lagerverwaltung führt dazu, dass Kapitalbindung im Lager vermieden
wird.
Die Delegierung von Aufgaben steigert die Motivation der Mitarbeiter.
Auf der anderen Seite muss ein Unternehmen die
folgenden Nachteile einkalkulieren:
Eindeutige Arbeitsanweisungen können Mitarbeiter unter Druck setzen.
Bei zu viel Monotonie sinkt die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter.
Eine Optimierung der Prozesse kann nur durch ständige Anpassungen realisiert werden.
Hierdurch steigt die Fehlerquote.
Lean Management bedeutet auch, den Abbau von Personal.
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